Mittwoch, 7. November 2012

Papierkörbe

"Die Basis einer gesunden Ordnung ist ein großer Papierkorb." 
(Kurt Tucholsky)

Und vor allem sollte man ihn benutzen. Bei jedem Umzug habe ich mir gedacht, dass sich unglaubliche Mengen Papier in einem Haushalt ansammeln - und deswegen kämpfe ich tagtäglich gegen jeden noch so kleinen Schnipsel an.

Das Wichtigste ist, die Umschläge zu entfernen. Gerne lässt man ja den Umschlag mit dem Schreiben zusammen liegen - aber der muss gleich sofort weg, falls es nicht einer von den offiziellen gelben ist - aber auf denen ist auch laut und deutlich vermerkt, dass man sie nicht wegwerfen darf. (Ja, ich hatte auch schon die Ehre - dank meiner Versicherung...)

Dann hilft es natürlich auch, einen "Bitte keine Werbung"-Aufkleber am Briefkasten anzubringen - wir haben aber keinen. Also keinen Aufkleber. Mein Mann hat sonst total schlechte Laune, wenn Sonntag früh noch keine Prospekte da sind. Die sollten eigentlich Freitags, spätestens Samstags da sein, aber wir sind ja nicht so anspruchsvoll. Aber wehe, sie sind Sonntag nicht zum Frühstück da! (Da wir keine Zeitungsleser sind, müssen eben die Prospekte herhalten.)
Wenn der Austräger also nicht geschlampt hat, ist das auch gar kein Ding - nach dem Frühstück sind alle durchgeblättert und gleich ins Altpapier aussortiert. Ansonsten liegt so ein lästiger Stapel störend auf dem Esstisch, weil keiner Zeit dafür hat - und wegwerfen ohne reingucken geht ja mal gar nicht.

Kataloge sind auch so eine Quelle von potenziellem Müll. Ich liebe es ja, in den schönen, bunten Katalogen zu blättern - aber manchmal nehmen sie echt überhand. Da kommt der Halbjahres-Katalog, dann ein Saison-Katalog und eine Spezial-Auswahl zu besonderen Anlässen wie Weihnachten. Da hilft nur eins: Abbestellen. Oder eine rigorose Wegwerfpolitik. Diese abgespeckten Sonderkataloge müssen nach dem ersten Durchblättern das Haus wieder verlassen, nur die All-inclusive-Brocken dürfen bleiben und werden halbjährlich ersetzt. Außer der Ikea-Katalog, der darf ein ganzes Jahr bleiben.

Was mir mehr Schwierigkeiten macht, sind die Zeitschriften. Z.B. diese leckeren Rezepte - ganz schwer. Mir hilft da das Etappenwegwerfen. Erst wird die Zeitung gefleddert, und etwas später werden die ausgesuchten Rezepte noch einmal sortiert, bevor sie endgültig in den Rezepte-Sammelordner wandern. Denn auch wenn mir das schönste Foto das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, heißt das nicht, dass ich dieses Rezept jemals kochen werden. Ergo ist es nur Ballast: weg damit!

Und was den restlichen Müll angeht: Jedes Zimmer sollte einen haben. Einen Papierkorb. Am besten mit Tüte. Und gleich drei in der Küche, für die Mülltrennung. Dann noch einen Korb für das Altglas. Einen in der Waschküche - für die Fusseln aus dem Trockner oder gelochte Socken. Einen im Wohnzimmer, für das Eispapier. Und einen im Bad - für alles, was nicht ins Klo gehört. Einer im Schlafzimmer, für die Rotzfahnen, die sich bei einer Erkältung exponentiell vermehren.

Jeder Papierkorb sorgt dafür, dass auch der Müll einen Platz bekommt - und verhindert so, dass er stattdessen da rumliegt, wo wir ihn nicht haben wollen. Jetzt müssten nur noch die Staubmäuse von selbst den Weg hinein finden...


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